Das Hauptstadtrudel
Altdeutsche Hütehunde in Berlin

Highligts, die 2.

20.05.2013

Ich hoffe, ihr seid nicht allzu traurig, dass es keine Highlights mehr gibt, aber es ist hier doch recht ruhig.

Obwohl Schatzi auch hier sicher die eine oder andere Begegnung der Dritten Art hatte, aber gemessen an Prenzlauer Berg und Umgebung kaum der Rede wert.

Normalerweise hat Schatzi es sich abgewöhnt, mit anderen Hundehaltern sich über Erziehung zu unterhalten oder Tipps zu geben, denn erwartet wird immer der ultimative Kniff, der bei einmaliger Anwendung einen TOP-Hund ergibt. Und ich möchte jetzt ein bißchen Eigenlobhudelei betreiben: Schatzi wird sehr häufig angesprochen .

Aber jetzt hat er ein Projekt, zwangsweise sozusagen. Das Problem: Der Hund ist ein ganz toller und total Jeck nach Arbeit und Wissen und macht begeistert mit. Leider ist Schatzi nicht geduldig genug mit dem Lehrling. Ich befürchte, irgendwann erledigt sich das Projekt, weil der Lehrling keine Lust mehr hat, sich ständig anmotzen zu lassen, weil er wieder mal nicht aufgepasst hat. Ich glaube, ich muss Schatzi mal in einen Lehrgang schicken: Führungsqualitäten, richtig angewandt beim Menschen. Dat wird sonst nix. Wir können uns keinen dritten Hund leisten.

Nachtrag: Der jecke Hund ist nicht mehr bei seinem "Herrn". Er ist weitergewandert, wo auch immer hin, das wissen wir leider nicht.  Um es mal vorsichtig auszudrücken: Häufiger sind Menschen heutzutage schwieriger auf einen Hund einzuschwören.






18.06.2012

Ich war ja in der letzten Zeit ziemlich schreibfaul, aber wie ihr an anderer Stelle lesen dürft, wohnen wir  nicht mehr mitten drinne, im urbanen Leben, sondern haben uns an den Rand der Gesellschaft begeben, da wo man uns hin haben will, folgt man so einigen Politikern  und liebenden Mitmenschen, die sich an allem stören, besonders an denen, denen sie, öffentlichen Glauben beimessend - verabreicht  via medialer Infiltration ins kopfige Weichteil -, heimtückischen Mordversuch unterstellen dürfen, den gemeinen Hundehaltern.

Die Hämmerling, die hier auch sehr öffentlich sehr rührig ihre Meinung verbreitet hat, was man gegen diese Mörderbande unternehmen kann, wird hoffentlich in den dunkelsten Keller verbannt, nachdem der jetzige Verantwortliche für die Hundefrage in Berlin, Herr Dr. Heilmann, in der Fragerunde zum geplanten neuen Hundegesetz sich so geäußert  hat: "Wer weiß, vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass wir gar kein Hundegesetz brauchen." Wollen wir mal hoffen, dass ein solcher Mann seine Weitsicht behält und sich nicht vor der Presse kirre machen lässt. Hier gibt es nämlich eine ganz besondere Tageszeitung, die sich sehr verdient macht, wenn es um die Hetze gegen Hunde geht. Da scheint der verantwortliche Redakteur eine Phobie  zu haben oder seine FRau liebt den Familienmops mehr als ihn. Vielleicht diktiert aber auch der Markt die Inhalte der Artikel, liest man die geposteten Online-Kommentare der Leserschaft. Naja, das Blättchen ist ja auch überwiegend für die Schreibtischtäter gedacht, die mit Abitur, Lehrer z.B. . Das ist schon manchmal sehr gruselig, was unsere vermeintliche "Elite" so von sich gibt.

Gehupft wie gesprungen.

Was ich eigentlich sagen wollte: Hier am Rande leben genauso viele Hunde wie mitten drinne in der Stadt, aber hier hat man noch ein ungestörtes Verhältnis. Es ist überwiegend sehr entspannt, auch mit den Kindern, die a) offenbar wissen, wie man sich gegenüber Hunden verhält und b) Hunde im allgemeinen toll finden.

Hoffentlich bleibt es so; nicht auszudenken, wenn die Schwaben den Stadtrand entdecken, zusammen mit den hysterischen Müttern .


 




31.12.2011

Wieder ein Jahr wie nix rumgekriegt.

Habe heute mal Bilder verglichen - meine Güte, wie schnell die Zeit vergangen ist.

Da war die Kleene ziemlich frisch bei uns angekommen, Frühjahr 2003, etwa 1 Jahr alt, noch ganz schmal




und vom Sommer dieses Jahres, immer noch eine Schöne. Hoffe, sie bleibt noch ein paar Jährchen.



"Clark Gable", auch vom Frühjahr 2003



und eines der letzten Bilder von ihm im Herbst 2009.




Der erste Tag von Willi bei uns im Herbst 2007



und heute, da liegen nun auch schon wieder 4 Jahre dazwischen.




Habe heute noch meinen Jahresendspaziergang im Grunewald absolviert und gerade den wilden Willi mit seinen Anfängen bei uns und heute verglichen. Er ist sich selbst treu geblieben, sein wilder Charakter ist nicht gebrochen, und doch ist er ein gelassener Bursche geworden. Ich bin so stolz auf ihn. Außer manchmal .

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, dass unsere Hunde ganz furchtbar anpassungsfähig sind und mit Geduld und Spucke  die Gebrauchten zu wahren Traumhunden mutieren können.




10.12.2011

Wie jedes Jahr zur gleichen Zeit: Es weihnachtet. Und wie jedes Jahr um die gleiche  Zeit bin ich ganz verwirrt, weil es so überraschend kommt: Watt'n, ham wa schon wieda Weihnacht'n?!


Ich kämpf ja jedes Jahr mit mir selbst, ob ich nicht doch wie alle (scheint jedenfalls so) meinen Hunden auch was zu Weihnachten schenken soll. Und jedes Jahr bin ich a) sowieso zu spät dran und b) erleichtert, mich nicht in den Reigen des Wahnwitzes, was man die Wirtschaft ankurbeln nennt, eingereiht zu haben. Das einzige, was die Hunde mal zu Weihnachten bekommen haben, war ein großes Stück Pansen zum Kauen. Ansonsten bin ich froh, dass meine  Hunde nix brauchen, außer ihren Napf voll mit irgendwas drinne, 'ne Schüssel Wasser, ausreichend frische Luft und Schatzi, dem 'se 24 Stunden am Bein kleben können ; die brauchen eigentlich nicht mal 'ne Decke oder einen Korb zum Schlafen



der Schatzi als Unterlage tut's auch .


Und wochenends brauchen 'se mich, weil ich mit ihnen in den Wald fahre, was sie sehr freut. Warum soll ich Resourcen verschleudern für Dinge, die kein Hund der Welt braucht?

Nachtrag: 24.12.2011

Auch dieses Jahr gab es keine Geschenke für die Hunde






23.11.2011

Die wenigen, die Schatzi gut kennen, atmen sicher erleichtert auf, dass sie nicht dabei waren ))

Wie ihr ja wisst, wohnen wir ziemlich steinwüstig; das  nächste Grün ist ein Stückchen und eigentlich war das bis vor einem halben Jahr noch überwiegend altes Bahn-  und Firmengelände, was die letzten 20 Jahre nicht mehr genutzt wurde. Aber wie das so ist, nix ist für ewig und irgendwelche bekloppten Stadtplaner müssen auch noch das letzte Eckchen von der natürlichen Fauna und Flora befreien, Hauptsache ordentlich Man sollte sie verhauen, die Saubermänner .

Mit dem Blitzeblank-Image kamen natürlich auch die Sheriffs - bislang war es keine öffentliche Grünfläche, sodass die Sheriffs nix ausrichten konnten, aber der Betreiber der Grünfläche ist irgendwie mit der öffentlichen Hand verknüpft - fragt jetzt nicht nach Einzelheiten; in jedem Fall ist die ganze Chose auch ein öffentlich gefördertes Projekt und die wollen nun auch die Hundeleute da weg haben, in jedem Fall kein Freilauf mehr dulden.

Also haben sie sich auch mit Schatzi angelegt, der ja renitent ist, wie ihr wisst, und sich von irgendwelchen nicht autorisierten Gernegros schonmal keine Weisungen erteilen lässt. So hat er sich kürzlich mit einem Mitarbeiter vom Grünflächenamt angelegt und ihn sterben lassen, nämlich in seinem Auto, mit dem er im Schritttempo hinter Schatzi herzockeln musste, der ihm keinen Platz machte, auf dem Geh- und Fahrradweg . Und das nur, weil der Gartenfuzzi von ihm verlangt hat, er solle die Hunde anleinen, unbefugtermaßen sozusagen, Kraft seines Amtes als Gartenfuzzi, selbstherrlich -  obwohl es dafür gar keinen Handlungsspielraum gab, denn bis dato war es Privatgelände.

Ihr könnt euch denken, dass das nicht ungesühnt geblieben ist. Es steht zu vermuten, dass der Gartenfuzzi seine Kumpels vom OA angestiftet hat, sich der bösartigen Hundehalter anzunehmen, und zwar mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Und wenn unsere Obrigkeit ja ansonsten recht behäbig ist, wie wir ja aktuell in den Medien in Erfahrung bringen dürfen, und Mord und Totschlag noch lange kein Argument ist, aus den Puschen zu kommen, so sind es die renitenten Hundehalter aber alle Male. Da wird kein Aufwand gescheut.

So geht Schatzi mit den zwei Lieblingen die Straße entlang - wohlgemerkt  kilometerweit vom besagten Park entfernt - als er ein OA-Fahrzeug die Straße entlang kommen sieht. Er denkt sich nichts dabei - nur das Übliche: "Die Scheißer schon wieder auf Raubzug". Er überquert die Straße und bemerkt, das die "Scheißer" an ihm vorbeifahren und in einigen hundert Metern auf eine Auffahrt auffahren und dort halten. Als Schatzi dann in deren Höhe ist, steigt einer der Herren aus und will von Schatzi Antwort haben, ob er derjenige sei, der immer mit seinen Hunden unangeleint im Park sich aufhalten würde.

Ich bin ja immer glücklich, tagsüber zu arbeiten , während Schatzi Hundedienst hat.

Jedenfalls musste sich der OA erstmal anhören, dass er nicht einfach jedem Auskunft erteile, nur weil er einen "Clownsanzug" trage. Ohne Beweis für seine Befugnis gibts auch keine Info. Der OA hat ihm dann seinen Ausweis präsentiert und dann war Schatzi so gnädig, nochmal von vorne anzufangen, ihn zu Siezen und ihm seine Fragen zu beantworten. Aber natürlich nur soweit ihm das angemessen erschien. Denn natürlich gab es keinen Grund, anzugeben, ob er gerade aus dem Park kam, ob er seine Hunde darin angeleint geführt hat oder nicht. Und ob wir inzwischen wieder Stasi-Methoden einführen und alles und jeden unter Generalverdacht stellen, der einen Hund führt.

Vermutlich hat sich Schatzi da einen persönlichen Feind geschaffen, der alles daran setzen wird, Schatzi zu erwischen, auf frischer Tat.

Denn ein paar Tage später war besagter OA erneut auf der Lauer, versteckt in der Nähe des Zugangs zum Park, um aus dem Hinterhalt gnadenlos zuschlagen zu können,  wenn der Staatsfeind - der gemeine Hundehalter mit unangeleintem Hund - eine öffentliche Grünfläche betritt und damit die Sicherheit der Bevölkerung auf breiter Flur aufs Schlimmste in Gefahr bringt - massenmordend drohend. Schatzi hat ihn aber gesehen, weil er nämlich von hinten kam, meuchlings, über verschlungene Wege. Die Hunde angeleint, hat er es sich natürlich nicht nehmen lassen, ans Fenster des Pkw's zu klopfen, und dem Herrn seine Genugtuung bekannt zu geben: "Er müsse schon früher aufstehen, wenn er ihn erwischen wolle".

Nun, ich bin mal gespannt, wann das nächste Ticket ins Haus flattert.





09.10.2011

Nun habe ich mich mit Schatzis tatkräftiger Unterstützung daran gemacht, ein Filmchen zu basteln - mit Musik . Das Ergebnis seht ihr hier:




Zum Schluss haben sie mir die Mucke ein bißchen abgeschnitten, naja, nächste Mal wirds besser.



07.10.2011

Eigentlich wollte ich Euch ja mit einem Home-Video beglücken - -, aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie das mit dem Hochladen funktioniert. Deswegen nur ein Bildchen von unserem letzten Ostsee-Ausflug - Ahlbeck auf Usedom -. Sehr schöner Hundestrand, aber leider sehr viele Menschen unterwegs. Wer gerne promeniert, für den ist das ideal, weil Ahlbeck auch eine schöne Kurpromenade hat, wo es einiges zu gucken gibt. Man kann durchwandern bis Polen, aber wir sind vorher abgebogen, in den Wald. Es sind wohl vom Anfang der Promenade bis zum Hundestrand 2,8 km und das zieht sich, weil man ja ständig gucken muss . Nix für Schatzi, aber er war doch sehr tapfer und hat nur ganz wenig gemault .





08.09.2011

Tja, Leute, nix Weltbewegendes am Horizont, was uns in helle Aufregung versetzen könnte. Entweder wir üben uns in stoischem Gleichmut angesichts der bekloppten Welt oder wir gürten uns mit breiten schweren Hüftriemen mit goldfarbenen länglichen Applikationen und zeigen mal allen, was eine Harke ist. Na gut, es gibt noch was dazwischen. 

Das hat jetzt mal nix mit Hunden zu tun, aber mein ganz besonderes Hassobjekt, was mir rote Schlieren vor den Augen beschert - oder gelbe Punkte, oder 'nen Schlaganfall, oder 'ne Herzattacke, wenigstens aber Herzrasen - ist unsere S-Bahn.

Weil man sich aber leider gar nicht gegen die ständigen Ausfälle und Verspätungen wehren kann, außer mit dem Pöbelcontainer nicht mehr zu fahren (oder Schwarz zu fahren), was aber leider entweder sehr teuer ist (Auto) und mehr Zeitaufwand (Bus und U-Bahn oder Auto) mit sich bringt. Mit dem Pöbelcontainer brauch ich nur 40 Minuten zur Arbeit, mit allen anderen Verkehrsmitteln 1 Stunde und mehr. Also fahr ich doch jeden Morgen mit der S(cheiß)-Bahn.

Mich bringt besonders in Rage, dass das Personal so braun ist, die Wartenden auf dem Bahnsteig nicht über die Verspätungen zu informieren; da stehste und stehste, die erste Bahn kommt nicht, die zweite ist auch nicht in der Zeit da, und schon sind mal soeben 15 Minuten um, dein Anschlusszug ist auf jeden Fall auch weg - dabei hätte man ja auf Bus oder U-Bahn umsteigen können, aber Nee, die Dörrköppe sitzen in ihren Kabäuschen und lesen BZ. Da sagt doch kürzlich so'ne Bahnschrecke auf meine Frage, wann denn mit dem nächsten Zug zu rechnen sei: "Ach, der 18:01 Uhr ist noch nicht da?" - um 18:13 Uhr , wo der 18:11 Uhr schon hätte da sein müssen. Oder noch besser: "Ich weiß erst so gegen 18:05 Uhr, ob der 18:01 Uhr Verspätung hat und wieviel" Oder auch nicht schlecht: Dieses Jahr sind wir bestens gerüstet, der Winter kann kommen (28.10.2010). 05.11.2010: "Also so früh haben wir nicht mit dem Winter gerechnet." Oder: Die S-Bahn hat nun fast alle Züge der Baureihe ... wieder auf den Schienen. Der Zugverkehr auf der Ring erfolgt wieder im 5-Minuten-Takt. Am nächsten Morgen: "Aufgrund einer Störung - welcher auch immer - erfolgt der Zugverkehr bis auf Weiteres im 10-Minuten-Takt" - und das dann die nächsten Wochen. (Rattatatatt*Rattatatt*Rattatatatt*nachladen*Rattatatatt...wo is Mehdorn? - Eyh, Leute, manchmal kann ich Wutbürger voll verstehen )

Vielleicht ist das bei der S-Bahn wie bei Radio Eriwan: Stimmt es, dass die S-Bahn wieder planmäßig fährt? Im Prinzip ja, allerdings wechselt der Plan täglich.

Mein Papa hat gesagt, zu Ost-Zeiten wär das nicht passiert. Weil da der Osten sich gegenüber dem Westen keine Blöße geben wollte. Da sind in West-Berlin die S-Bahnen immer - bei allen Winden und Wettern - gefahren, und zwar pünktlich wie die Maurer

Meine einzige kleine Rache, auf die ich mich immer freue: Wenn die Kontrollettis kommen, muss ich aus meinen Monatskarten der letzten 24 Monate erstmal die Gültige raussuchen, und das kann dauern -  und die Schwarzfahrer schaffen es vielleicht rechtzeitig am nächsten Steig rauszuhüpfen - ich weiß, is billig, aber der Mensch freut sich auch über kleine Dinge.




01.09.2011

Der Willi war krank!

In der Nacht von Samstag auf Sonntag - wann auch sonst - kam's dünn und blutig hinten raus! Also gleich morgens ab zur Tierklinik, ungekämmt und im Laufschritt. Und dann kotzt er beim Hochheben auf den Untersuchungstisch auch noch noch zwei blutige Lachen! Natürlich wurde das ganze Programm abgespult - Röntgen, Blutbild, Organanalyse, Untersuchung auf Rattengifte ... Ich hab gedacht, ich seh ihn nicht mehr wieder. Aber dann kam die Entwarnung. Keine inneren Verletzungen und kein Rattengift. Dann gabs mehrere Spritzen; ich glaube fünf Stück und zwei Infusionen plus am nächsten Tag nochmal zwei Spritzen und Medis.  Ein schöner Sonntag von 8.00 bis 16.20 Uhr Nonstop im Klinikmuff ohne Essen und ohne Trinken. Aber was tut man nicht alles für die geliebten Wuffi's. Das ganze war dann sehr teuer , was mich noch zusätzlich geplättet hat. Der Willi nahm's gelassen; er war ganz dolle lieb, aber beim Rausgehen gleich wieder aufgedreht wie immer . Aber wenn's dem Hund gutgeht, freut's natürlich den Mensch.

Und was war die Ursache? Eventuell Unkrautvernichter, Schneckengift  oder Pflanzendünger; da der Willi gerne mal Gras frisst und auch gerne Pfützenwasser trinkt und Schatzi häufig an einer Gartenkolonie vorbeikommt, könnte hier die Ursache zu finden sein - der gemeine Gartenfreund ist ja nicht selten geneigt, flächendeckend die Umwelt zu vergiften, damit der Rasen schön grün ist. Und da es ja in letzter Zeit so stark und viel geregnet hat, könnten die Gifte aus dem Garten geschwemmt und sich in Pfützen auf den Wegen gesammelt haben.

 





29.06.2011

Unsere zwei Hunde sind super gut konditoniert - und völlig ohne Zwang, von janz alleene.

Wenn einer sagt: So! dann stehen die Zwei voll freudiger Erwartung parat. Gleich geht's looos! Egal was . Und wenn man sich dann nach dem So! wieder zurück ins Sofa sinken lässt, gibt's schwer entäuschte Gesichter - erst machste uns janz Jeck und dann lässte uns liegen. Ich bin immer wieder fasziniert, was für gute Beobachter und Schlussfolgerer unsere Wauzis sind. Eben kam Herrchen und zeigte mir sein Fressalieneinkauf und sagt dann: Hmmm, lecker lecker. Und sofort springen die Wauzis auf und rennen in die Küche. Oder wenn es nach 22.00 Uhr wird - dann steht der Willi schon parat an der Schlafzimmertür. Und wenn keiner kommt, dann pendelt er zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer. Eindeutige Aufforderung: Leute, es is an der Zeeeiiit! Oder wenn ich mit denen Gassi bin; dann weiss ich immer, welche Wege der Schatzi geht, nix bleibt geheim - der Kutscher kennt den Weg . Überhaupt bin ich besonders über Willis Erinnerungsvermögen erstaunt. Der weiß manchmal noch nach Tagen, wo er einen alten Ball/Stock draußen im Gelände abgelegt hat. Der geht zielstrebig dahin und taucht mit dem Ding wieder auf. Anfänglich dachten wir immer, der is'n bißchen bekloppt, wenn er urplötzlich lossprintete und z.B. mit einem Stock wiederkam. Der kann sich entweder an das Ding erinnern, dass er das dort abgelegt hatte oder aber er nimmt den besonderen Geruch wahr - ich denke aber eher, er kann sich erinnern.

Is schon faszinierend, was die so alles können und wie sehr sich bemühen, uns zu verstehen und mit uns zu kooperieren. Sicher, manche etwas mehr, andere etwas weniger und die Hütis aber besonders stark, scheint mir. Schade, dass man keine 1000 Jahre alt wird - aber fit wie mit 20 - , um noch mit ganz vielen Hunden zusammen leben zu können.




24.06.2011

Heute hatten wir einen aufregenden Wandertag.

Die Begegnung mit den Stadtwildschweinen! Ja, sie sind frech! Ja, sie sind nicht ohne! Und sie sind da, wo man sie gar nicht so vermuten würde.

Unsere zwei Wildsauen befanden sich umittelbar in einem Gebüsch, ca. 5 m am Rand der Siedlung Rahnsdorf entfernt. Na gut, direkt daran schließt der Wald an. Aber so dicht an der Siedlung am hellichten Tag haben wir sie nicht vermutet. Und die beiden Wildsauen haben uns bzw. eigentlich unsere beiden Hunde angegriffen, obwohl die die Schweine noch gar nicht geortet hatten - sprich nicht selbst die Schweine belästigt haben. Die haben uns den Weg kommen sehen und sind gleich mit Karacho und Gegrunze aus dem Gebüsch auf uns zugestürmt. Mit Anbrüllen und in den Weg stellen ließen sie aber glücklicherweise von uns und den Hunden ab; den Willi hat ein Schwein ins Hinterbein versucht zu beissen und zum Glück aber nur die Hose erwischt. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn da so ein Schwein auf dich zugaloppiert; in dem Gewusel war  zuerst gar nicht auszumachen, ob die nun uns angreifen oder die Hunde. Deren Hauptaugenmerk lag aber wohl auf den Hunden.

Und mal gut, dass unsere Hunde nicht an der Leine waren - so konnten sie geschickt den Schweinen ausweichen und wir verhedderten uns nicht in den Leinen.

Ich hatte die ganze Zeit meine Fotoknipse in der Hand, aber vor Aufregung nicht ein Foto geschossen .



21.06.2011

Heute hatte Schatzi Gerichtstermin wegen Hunde unangeleint im Park. 100,00 Tacken wollte man von ihm haben. Im Gerichstermin hat sich herausgestellt, dass der Betrag so exorbitant hoch war, weil Schatzi zu den Ordnungshütern nicht freundlich war ; davon stand aber gar nix in dem Bußgeldbescheid drinne. Allerdings stand da drinne, dass er sich in seiner schriftlichen Stellungnahme zur Anhörung ja wohl uneinsichtig gezeigt hat und deswegen 100,00 Tacken gerechtfertigt seien. Da sieht man mal wieder, dass man dafür extra bestraft wird, wenn man glaubt, ungerechtfertigter Weise belangt zu werden.

Der Herr Richter konnte aber Schatzi vollständig und ganz folgen und war auch der Meinung, dass die Beschilderung doch fehlte, um eindeutig die Anleinpflicht zu erkennen. Zudem war keinerlei Gefahrenlage gegeben, sodass ein öffentliches Interesse fehle. Verfahren eingestellt. Na, das ist doch mal ein Highlight des Tages .

Knicks, Knicks, Knicks vor dem Herrn Richter. Vielleicht hat er ja selbst einen Hund .





23.03.2011

Wieder ein Monat vergangen und die Welt ist wieder ein bißchen verrückter geworden.

Deswegen eine kleine Ablenkung für Euch.

Einige kennen ja bestimmt schon die Krawallmaus und haben bestimmt auch schon von dem Buch gehört, das kürzlich herausgekommen ist.

Leider habe ich es noch nicht gelesen, aber einen kurzen Auszug auf Lumpi4 und ich erinnerte mich: Das kenn ich doch!

Deswegen mal einige alte Anekdoten von meinem Neufi Pakito.

Datt Pickelchen war nämlich auch so'n Krawallheini, aber von der allerfeinsten Sorte - nämlich nicht nur ein Leinenproll. Und wie das so ist, im Team prescht sichs besonders gut.

Ich hab mir ja damals auch immer möglichst einsame Gegenden ausgesucht, um bloß nicht anderen Hunden begegenen zu müssen. Jedenfalls war ich mit dem Pickelchen - Lebendgewicht ca. 40 kg und der Betty  - geschätzte 60 kg - im einsamen Wald spazieren, beide an der Leine ich ganz alleine - weil ich ja 'nen bißchen unter Selbstüberschätzung litt, die Leinen schön fest mehrfach um die Hände gewickelt. Und was kommt uns in diesem sonst nie von Besuchern bevölkerten Wald entgegen?! Mann mit Hund!! Und ich steh da so mit den beiden schwarzen Ungeheuern, die Leinen stramm, die Hacken fest in den Boden gedrückt und glaube allen ernstes, die Süßen lassen Mann mit Hund gelassen ihres Weges ziehen. Keine Sekunde später fand ich mich auf dem Waldboden liegend wieder, gezogen von zwei schwarzen rassigen Tieren in Richtung Mann mit Hund, einmal Erde schmeckend, einmal den blauen Himmel sehend und dieselbe Prozedur sich einige Male wiederholend um dann genau vor den Füßen des Mannes zum Erliegen zu kommen, schaue hoch in sein freundliches Gesicht und denke noch, wo bin ich? Der nette Mann lächelte auf mich herab und sprach: Das passiert einem auch nicht alle Tage, dass Frau Mann zu Füßen liegt.

Gibts eigentlich noch 'ne Steigerung zu Puterrot?

Das Glück im Unglück war, dass Hund von Mann ein Mädchen war und Pickelchen dann doch davon Abstand nahm, Löcher in deren Pelz zu stanzen.

Ihr könnt versichert sein, das war mir eine Lehre: Niemals mehr die Leine um die Hände gewickelt.

Oder der Tag, als datt Pickelchen eine günstige Sekunde meiner Unachtsamkeit ausnutzte, was er ja eigentlich ständig tat

Pickelchen durfte ja eigentlich nie ohne Leine, weil er ein vermaledeite Jäger war; die kleinste Bewegung in geschätzten 100 km Entfernung, ein Rascheln unter einem 100 m hohen Laubhaufen animierte ihn, sofort alle Viere anzuwerfen und den Horizont zu begrüßen. Ich habe diesen Hund so gehasst - deswegen. 

Jedenfalls, an einem dieser vielen Tage stand ich an der Pferdekoppel, Tiere streicheln, datt Pickelchen brav bei mir sitzend und drösig die Gegend beschauend. Mit einem Mal gabs einen Ruck in der Leine und ich fand mich auf dem Hintern sitzend wieder, da ging die Rutschpartie schon los in Richtung Wiese auf der anderen Seite, die Leine fest in der Hand haltend, bloß nicht loslassen! unterm tief gespannten Stacheldraht drunter weg quer über die Wiese, die schön feucht war gute 50 m weit; da ging dem Pickelchen glaube ich die Puste und die Kräfte aus Und das alles wegen so'nem blöden Hasen, der am Ende der Wiese entlanghoppelte. Aber ich hab nicht losgelassen! Ihr werdet es nicht glauben, aber mein Gedanke war: Wenn ich jetzt loslasse, kann ich ihn wieder ewig suchen, den Sausack!

Oder der Silvesterabend.

Wir waren  bei Nachbars eingeladen und die Hunde blieben allein zu Hause. Wir hatten uns schon in Schale geschmissen und halb auf dem Weg, als mein Ex bemerkte, dass die Haustür sperrangelweit aufstand. Datt Pickelchen konnte Türen öffnen und irgendein Dösel von uns hatte versäumt, die Tür abzuschließen. Datt Pickelchen war diesbezüglich nicht auf den Kopf gefallen; er testete immer mal wieder zwischendurch, ob wir unseren Sorgfaltspflichten nachkamen, und an diesem Abend hatte er Glück und nutzte die Gunst der Stunde, um mit Betty in die Nacht zu verschwinden. Damit wars natürlich Essig mit der Silvesterparty. Die Polizei angerufen und uns auf den Weg gemacht, die Umgegend abzufahren, ob wir die beiden Ausreißer nicht irgendwo aufgabeln können. Nach zwei Stunden kam dann der erlösende Anruf der Polizei: Ein Bauer habe zwei große schwarze Hunde, die in seinem Hühnerstall tabula rasa machen wollten, festgesetzt. Wir dahin gedüst und zwei völlig verdreckte, nach Kuhkacke stinkende Hunde abgeholt - und das war nicht ums Eck sondern schon etwa 15 km von unserem Haus entfernt. Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen. Und der Bauer hat auch kein großes Tara gemacht; es gab wohl keine Toten, nur Verschreckte.

Wir sind dann trotzdem noch zur Party gegangen und die Hunde mussten hinter Schloss und Riegel

Was aber ganz interessant war: die beiden Großen sind flitzen gegangen, der kleine Schwarze, der Ossi, der blieb brav zuhaus.

Oder der Tag, als datt Pickelchen meinte, er wäre ein Hütehund.

Obwohl ich ja wusse, dass der Teufel gerne stritzen ging, hab ich ihn trotzdem ab und an ohne Leine laufen lassen, wenn ich meinte, es kann eigentlich nicht viel passieren. Und fast immer hat er mich eines Besseren belehrt - er fand immer einen Grund, sich unerlaubt von der Truppe zu entfernen. Einmal lief er in ein Maisfeld und dann hörte ich nur ein lautes mehrfaches Muhen; wie von der Tarantel gestochen galoppierte ich durch das Maisfeld und sah, wie dass Pickelchen eine Kuhherde umkreiste und in der Mitte einer großen Wiese sozusagen gefangen hielt. Sah richtig professionell aus Er war auf sich selbst aber auch ganz stolz, kam kurz zu mir gelaufen um sogleich sein Umrunden wieder fortzusetzen. Hat ein bißchen gedauert, bis ich ihm am Krägelchen gepackt wegführen konnte.

Er hat Jahre später dem Schatzi auch seine Qualitäten beweisen und am Rhein einem Schäfer behilflich sein wollen. Auch dort stellte sich gar nicht ungeschickt an und der Schäfer glaubte sogar, er habe einen echten Hütehund vor sich, so sicher benahm sich das Pickelchen. Er hat den Schatzi angesprochen, als dieser ihn endlich wieder gefunden hatte (er war ihm nämlich damals auch entwichen) und war sehr verwundert, das datt Pickelchen ein reinrassiger Neufi ist. Datt Pickelchen war wohl ein sehr kleiner Neufi und hätte durchaus für einen etwas schwereren Typ des Schwarzen durchgehen können

Und dann waren da noch die sehr schwarzen Tage.

Eine Zeit lang hatte ich datt Pickelchen an der Schleppleine laufen lassen, die war dann aber wirklich lang - so 25 m. Wenn der arme Wurschtel schon nicht frei lauen durfte, dann wenigstens doch annäherend frei! Und weil ich ja schlau war, dachte ich, den halt ich schon! den Sausack! Anfänglich klappte das auch wirklich gut, denn ich war aufmerksam. Sobald sich die Leine zu straffen begann, rief ich ihn und ließ ihn ein wenig in die Leine reinlaufen. Er war ja schon schlau und kapierte recht schnell. Ich war so sicher, dass das die ultimative Lösung für datt Pickelchen ist, dass ich nachlässig wurde. Und das hat der Sausack ausgenutzt. Es kam der Tag, da wollte die Säge sägen. Datt Pickelchen lief locker voraus, die Leine locker. Er schaut sich um. Ah, denke ich, er sucht den Kontakt zu mir, ganz stolz in die Brust mich werfend. Datt Pickelchen wiederholt das ganze mehrfach und ich denke noch, jetzt sind wir soweit, stolz gestrafftes Rückgrat. Und ich guck so blöd durch die Gegend und achte nicht auf datt Pickelchen, als ich merk, wie die Leine über den Asphalt surrt, ich Dussel in die Schnur greife und mir diese durch die Handflächen brennt und ich Klatsch! bäuchlings auf'm Asphalt lande. Datt Pickelchen blieb dann wohl stehen, weil das bei ihm ganz schön geruckt haben muss.

Meine Hände waren hin - das hat geschmerzt, kann ich euch sagen!

Ich bin dann trotzdem noch ein paar Mal mit der Schleppleine gelaufen; datt Pickelchen hat mich noch zweimal genötigt, mich selbst um einen Baum zu wickeln und dann war Schluss mit Schleppleine.

Heute in der Rückschau denke ich, dass ich viel zu wenig Geduld und letztlich zu wenig Zeit in den Hund investiert habe. Ich habe ihn dann einfach genommen, wie er war. Auch mit seiner Aggressivität anderen Hunden gegenüber. Er hat nicht gefragt, er hat gleich gestanzt.

Ich weiß noch, wie ich ihn aus dem Auto rausgelassen habe und in dem Moment kommt gerade ein Mann mit Dackel ums Eck; ansatzlos hat er sich auf den Dackel gestürzt und ihn im Rücken gepackt und geschüttelt.

Er hat sich mehrfach auf andere Hunde ansatzlos gestürzt; meistens ging es gerade noch so glimpflich ab, weil ich ihn an der Leine hatte, drei Mal hat er aber andere Hunde tatsächlich gestanzt, dass Blut floß.

Es gab aber Hunde, mit denen er sich bestens verstand.

Ich denke, dass datt Pickelchen ein Hund war, der aus Angst, er könnte angegriffen werden, zuerst zuhackte, nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung!

Im Alter wurde datt Pickelchen allerdings sehr viel ruhiger und zudem kam hinzu, dass er erblindete. Somit konnte er seine hundlichen Feinde nicht mehr sehen und auch seine Jagdleidenschaft nahm stark ab,

Er war eigentlich so'nen Hund, den kaum einer gern "tot über'm Gartenzaun hängen haben wollte". Aber datt Pickelchen war mir einer meiner liebsten Hunde.





16.02.2011

Mal wieder eine kleine Kurzgeschichte von Samstag:

Wir waren unterwegs am Rande von Berlin mit lieben Menschen; 2 x 2 2-Beiner und 2 x 2 4-Beiner. Schönstes Wetter. Beste Laune. Trotz der frühen Mittagsstunde doch schon einiges an Menschen und Hunde unterwegs.



Ist keine schlechte Gegend zum Spazierengehen mit Hund, weil man weit voraus sehen kann, was da so kreucht und fleucht. Und interessanter Weise waren gar nicht wenig Rehe unterwegs, die über die großen Wiesen galoppierten - oder wie nennt man das bei Rehen, wenn die rennen? Ich setze mal voraus, dass ein jeder, der hier liest, selbstvertraulich beim Anblick von Wild, noch dazu in größerer Zahl von weitem sichtbar, seinen Hund davon abhält, da nun hinterherzuwetzen; wer hat schon Lust, sich a) mit dem Jäger/Förster anzulegen und/oder b) seinen Hund von der nächstgelegenen Bundesstraße zu kratzen.

Aber jetzt kommt's: Uns kommen zwei Damen im mittleren Alter entgegen, die einen schwarzen glatthaarigen Hund mit sich führen - ohne Leine, was ja in Ordnung ist. In diesem Moment wechselt gerade wieder eine Rehgruppe recht dicht dabei über die Wiese. Wir rufen unsere Hunde heran, um sie ja nicht in Versuchung zu führen, als doch eine dieser Damen ihren schwarzen jagdhundeähnlichen Hund mit lauter Stimme darauf aufmerksam macht: "Guck mal, Rehe!" und ihren Hund aufmunternd zu animieren scheint, doch mal einen kleinen Sprint einzulegen.

Ich bin bald hinten über gekippt und war stinkesauer über soviel - tja, was is'n das eigentlich? Doofheit, Unwissenheit, Egoismus ...? Keine Ahnung. Jedenfalls konnte ich es mir nicht nehmen lassen, der Dame von weitem ein paar böse Worte an den Kopf zu werfen und Schatzi entrutschte natürlich ein "Dumme Kuh"; die Kinderstube war mal wieder nicht die Feinste. Und man nimmt sich doch jedes Mal vor, cool zu bleiben .

Wat alladings schon wieda lustich war: Auf die gebrüllte Anschuldigung, dass sie wohl nicht für 5 Cent Verstand hat, kam die Antwort: Ich habe Abitur und zwei Studienabschlüsse!

Ich kenn ja die Pisa-Studie, aber dass es so schlimm bestellt ist, hätte ich jetzt nicht vermutet .



Ein bildliches Highlight vom 31.10.2010 - Grunewaldsee, Hundeauslaufgebiet



Es war an diesem Sonntag sowas von proppevoll im Auslaufgebiet, dass man das Gefühl hatte, alle 120.000 Hunde von Berlin haben sich dort versammelt. Jenny war das egal, Hauptsache schwimmen und Willi war glaube ich ein wenig gestresst, weil da ja auch soviele Hunde dabei waren, die er eigentlich nicht so leiden kann, wie Goldies und Weimis . So'ne Selbstbeherrschungstour - oder auch Zwangsfrusttoleranztour - übt ungemein . Es ist aber schon interessant zu beobachten, wie gerade Willi durch schlichtes Ignorieren der anderen Hunde seinen Weg macht; übrigens die meisten Hunde in dem Auslaufgebiet ignorieren sich gegenseitig. Es kommt eher selten zu Spielszenen unter den sich fremden Hunden, auch nicht zu ständigem gegenseitigen Beschnuppern. Jenny ist da ein wenig anders, die sucht sich immer ein paar Kandidaten heraus, die sie unbedingt abchecken muss und bei für sie sehr nette Hunde ist sie gerne auch zu einem Spiel aufgelegt. 

Eigentlich gibts von dem Spaziergang nix außergewöhnliches zu berichten, außer:

Eine ganze Zeit lief vor mir ein junges Paar mit Kinderwagen - er übrigens sehr adrett! - und die ganze Zeit nörgelte der schicke Mann herum, dass ihn die vielen Hunde hier stören würden. Sein Mädel war darum bemüht, ihn zu beschwichtigen, dass die Hunde ihm doch nix täten und er solle doch mal locker bleiben. Tja, leider gerade justament raste auf uns ein Husky zu und bäumte sich für einen Sekundenbruchteil an Willi auf. Ein kurzes "Weitergehen" löste die Situation sofort auf, für uns Hundemenschen war das also nix, für den Adretten natürlich die Bestätigung seiner Phobie. 

Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wieso solche Leute gerade an solchen Plätzen ihren Sonntagsspaziergang absolvieren müssen. Aber vielleicht wusste er es ja nicht und kommt nie wieder , was ich persönlich nicht bedauern würde.


 
Schatzi hat ja ziemlich strenge Anforderungen an unsere Hunde; meine sind ein bißchen weniger streng; und wenn wir zusammen spazieren gehen, wissen die Hunde ganz sicher von dieser klitzekleinen Uneinigkeit zwischen uns und nutzen diese auch mal ganz gerne aus. Sie sind nunmal wie Kinder ; sie sind unsere Kinder im weitesten Sinne, nämlich uns anvertraute Geschöpfe, die in ihrer naturgegebenen Unbekümmerheit gegenüber der menschlichen Zivilisation durch dieselbe geleitet werden müssen, um nicht von ihr zermalmt zu werden.

Icke wieder, so pathetisch - aber wir leben heute in einer Zeit, wo es Hund ganz schnell an den Kragen gehen kann. Die meisten Hundehalter werden schon ihre einschlägigen Erfahrungen gemacht haben, zu was Mensch so in der Lage ist, wenn er sich vermeintlich an Leib und Leben bedroht fühlt angesichts eines daherkommenden Hundes .

Worauf wollt' ich jetzt eigentlich hinaus?! Ich hab den Faden verloren - Alzheimer, würde Schatzi sagen.

Ach ja, die (B)Engelchen, die heißgeliebten. Wie gesagt, wenn wir zusammen spazieren gehen, sind die Liebchens immer ein wenig "lässiger" - da kanns schon mal eine zweite Ermahnung geben; während wenn ein jeder alleine mit den Hunden geht, klappt es wie am Schnürchen.

Interessanter Weise nutzt Jenny dies besonders im Gelände aus, während Willi in den eigenen vier Wänden hiervon Gebrauch macht: wenn ich von ihm etwas abverlange, guckt er doch glatt Schatzi fragend an: Darf die das, muss ich wirklich?

Was sagt  uns das: Schatzi und ich sind noch kein gutes Team, die Hunde sehrwohl. 

Aber ich hab mich mal umgehört, wir stehen nicht alleine da .




06.10.2010

Kürzlich hat Schatzi mal wieder so eine Begegnung der besonderen Art - der Vierten sozusagen:

Wie die fleißigen Leser wissen, sind ja nun unsere Hunde leinenlos, fast immer und überall. Und dazu gehört dann auch, dass "gespurt" wird, egal was sich da nun vor einem so auftut - was auch - fast immer - klappt (nobody is perfect ). Schatzi ist ja nun auch ein Solcher, der sozusagen schon um die Ecke guckt, wenn er noch 200 m von der nächsten Kreuzung entfernt ist, also hatte er schon bemerkt, dass da gleich ein Hund kommen wird, denn das  Bellen war wohl zu hören, und so rief er die beiden Engelchen zu sich. Da kam er auch schon ums Eck, der arme Dobi an straffer Leine mit Herrchen im Schlepptau, um sich gleich in größter Rage gegen die Engelchen zu werfen. Das Herrchen war wohl etwas aus dem Gleichgewicht gebracht und vielleicht schämte er sich, hoffentlich jedenfalls über sich selbst, in jedem Fall tarnte er dies durch Wut: natürlich gegen Schatzi und die Engelchen gerichtet, die ganz brav links und rechts neben Schatzi verweilten und den Dobi und sein Herrchen wüten ließen. Die Worte waren nicht nett, die das Herrchen ausspuckte und als dann noch der Satz fiel: "Deine Köter gehören an die Leine", da fand Schatzi, dass es nun doch genug sei und die Pelerine in der Tasche zu verstauen ist.

Na ja, zum Schluss hat das Herrchen sich mit Schatzi körperlich unterhalten wollen, seinen Dobi sozusagen schildmäßig haltend, worauf dann Schatzi die Engelchen ins Platz befahl - da darf nix drankommen! - und zur ersten Runde bat. Es ist nix draus geworden, glücklicherweise. Das Herrchen hatte einen lieben Kumpel dabei, der ihn am Ärmel weiterzog.

Was lernen wir daraus: Angriff ist die beste Verteidigung im Unrecht!

Ich finds trotzdem schade, dass die Leuts ihre eigene Hilflosigkeit so kaschieren; damit nehmen sie sich doch selbst jede Möglichkeit, an sich und mit ihrem Hund zusammen zu arbeiten.




20.09.2010

Bei uns ist es ruhig; keine besonderen Vorkommnisse zu berichten. Nix zum Schmunzeln für Euch.

Eine Mini-Geschichte, die nicht  lustig ist, aber :

In unserer Nachbarschaft wohnt ein Jack-Russel, der es nicht ganz so gut getroffen hat mit seinem Frauchen. Ihr fehlt es leider am Verständnis, aber nicht bösartiger Natur etwa, was ein Hund benötigt. So kennt er nur die nähere Umgebung - sprich ein- bis zwei Karrèes, und die auch nur an der Leine und die dann auch noch meist sehr kurz gehalten. Ich kenn den Kleenen von Welpenbeinen an und er war ein aufgeweckter, liebenswerter Kerl, freundlich zu allen und auch mit anderen Hunden ohne Allüren. Aber leider, leider, leider hat er es auf Dauer nicht verkraftet, so wenig als Hund ernst genommen zu werden. Inzwischen geht er auf jeden Hund los, sprichwörtlich  blindwütig, dass er in seiner Wut sogar Frauchen ins Bein beißt, aber richtig!

Was macht man nur in solch einem Fall? Ratschläge werden nicht umgesetzt; auch professionelle Hilfe wird nicht in Anspruch genommen - vermutlich mangels Geld und sozialer Kompetenz. Den Hund in verantwortungsvolle Hände abzugeben geht aber auch nicht; der Hund ist sozusagen der letzte Halt.

Der Hund wird wohl tragisch enden, was mich sehr betrübt.



21.07.2010

Schatzi hat nicht aufgepasst und darf sich darauf freuen, alsbald ein Ticket zu erhalten für Hunde unangeleint im Park. Bin ja mal gespannt, was das für ein Sümmchen sein wird.

Ich weiss, das jetzt ganz viele EsAllenAufDerWeltRechtMachenWollende den Zeigefinger erheben werden, dass es ja nunmal verboten ist, Hunde im Park freilaufen zu lassen. Aber irgendetwas Verbotenes muss man ja tun; alle Welt tut es, man sollte sich nur nicht erwischen lassen. Und ich bin der Meinung, dass es früher auch bestens geklappt hat mit der Devise: der Park ist für alle da! Back to the roots!

Die Zeiten sind härter geworden; die Hilfs-Sheriffs haben aufgerüstet und sind jetzt mit stählernen Pferdchen ausgestattet. Tja, nachdem die HiShen feststellen mussten, dass die Hundehalter sich nicht zu fein sind, die Beine in die Hand zu nehmen und zu rennen, was die Lunge hergibt, war wohl das Waffenarsenal im Kampf gegen die vierbeinigen potentiellen mordlustigen Gesellen und ihre zweibeinigen Helfeshelfer aufzustocken. Bin ja mal gespannt, ob die vielleicht noch diese Wurfnetze einsetzen. Überlegenswert wären auch Betäubungspfeile oder diese Dinger, die argentinischen Reiter benutzen, so'ne Schnur mit zwei Kugeln dran - weiß jetzt nicht, wie die heißen -, die in die rennenden Beine geschleudert werden können, und bumms, liegt man am Boden. Vielleicht hätte man der Stadt empfehlen sollen, nicht so übergewichtige bis adipöse HiShen einzustellen, dann hätten sie sich die stählernen Pferdchen sparen können. Ist doch echt blöd; einerseits Bußgelder verhängen und andererseits erstmal hohe Ausgaben haben, um der Deliquenten überhaupt habhaft zu werden. Ob  sich das alles rechnet? Aber was tut man nicht alles für das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung. Da ist kein Aufwand zu hoch. Das bringt Punkte bei der nächsten Wahl, weil man tut ja was, und wenns nur das ist: Hundehalter jagen im Park.

Also, wenn das stimmt, was die Hishe zu Schatzi gesagt hat, stehen wir Hundehalter wirklich am Abgrund und bald gibts Hunde nur noch im Zoo: Das Ordnungsamt würde täglich Anrufe von Müttern erhalten, die sich über freilaufende Hunde im Park beschwerten. Sie fühlten sich und ihre Kinder bedroht. Die Betonung darf hier ruhig auf: "sich fühlen" liegen.

Da fällt mir gerade wieder ein kürzlich sich zugetragene Begegnung von Schatzi mit solch sich bedroht fühlender Elternschaft ein:

Schatzi war auf der Straße - auf der hier kein Leinenzwang herrschte - mit den Hunden unterwegs, als von hinten kommend an ihm vorbei und zwischen den beiden Hunden durch ein kleines Mädchen auf seinem Fahrrad fuhr, dann in etwa 10 m Abstand stehen blieb und auf irgendetwas wartete, als sodann offenbar der Kindesvater ebenfalls auf dem Fahrrad auf dem Bürgersteig hinterherradelte, vor dem Kind sich mit seinem Fahrrad demonstrativ aufbaute,sozusagen sich schützend vor den Aufschnitt warf, und Schatzi entgegenrief, ob er nicht seine Hunde endlich anleinen wolle. "Nö", war die Antwort. "Das ist Gesetz", schrie der Vater. "Nö", antwortete Schatzi. "Ob denn nicht schon genug Kinder von Hunden angefallen worden seien", schrie der Vater. An dieser Stelle hätte ich gerne geantwortet, wenn ich dabei gewesen wäre: "Nö".

Man rekapituliere: Das Kind zeigte keinerlei Ängste, zwischen den Hunden durchzufahren. Es zeigte auch keinerlei Ängste, als es stehenblieb und Schatzi mit den Hunden näher kam. Die Hunde reagierten auf das Kind in keinster Weise; nicht mal anatmen war gegeben. Trotzdem sieht der Vater sich genötigt, seine gefühlte Bedrohung durch die Hunde herauszuposaunen .

Irgendwie geht einem inzwischen jegliches Mitleid mit solch hysterischen Eltern flöten und eigentlich würde man sie gerne mal umboxen. Aber man weiß sich ja zu beherrschen. Aber schön war es in vorliegendem Fall, dass Schatzi Schützenhilfe von unbeteiligten Passanten erhielt, die dem die Gesetzestreue einfordernden Kindesvater die Bestätigung gab, dass nur einer gesetzeswidrig handelte, nämlich er, der mit dem Fahrrad auf'm Gehweg fuhr.

Eins habe ich mir geschworen; meine Hunde werden niemals Rettungshunde oder vollbringen irgendetwas anderes zum "Wohle der Menschheit". Stell Dir mal vor, die retten so'nen durchgeknallten Papi oder 'ne hysterische Mami - nenene, nicht auszudenken!

Mal ein kleines Liedchen, dass sich gedanklich nett umdichten lässt:




Waldspaziergang




Falls jemand Interesse an Autospoilern hat, fast neu, dem kann ich gerne die Stelle im Wald nennen!



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